Umsetzung Biodiversitätsinitiative - Rückblick 2021 und Planung 2022

16. Dezember 2021

Vor einem Jahr wurde die Biodiversitätsinitiative von der Gemeindeversammlung mit grossem Mehr angenommen. Durch die Annahme entstand die Strategie, die Vernetzungskommission – welche sich grundsätzlich für die Umsetzung der Projekte in der Landwirtschaft einsetzte – in die Biodiversitätskommission umzuwidmen, die sich neu mit den sieben Handlungsfeldern (Siedlungsgebiet, Landwirtschaft, Neobiota, Naturverständnis, ökologische Schwerpunkte, Artenschutz und Wald) beschäftige. Es konnten Interessierte und Fachpersonen für den Beitritt der neuen Biodiversitätskommission (BDK) motiviert werden. In den zwei bereits stattgefundenen Sitzungen wurden die Grundvoraussetzungen, die Ziele und Projektideen für die sieben Handlungsfelder diskutiert und entsprechende Projekte aufgegleist resp. bereits ausgeführt.

Ökologische Schwerpunkte

Im Oktober 2021 wurden auf Grundstück Kat.-Nr. 1218 (Friedhof Awandel) Sondierschlitze ausgeführt. Dies als Vorabklärung für die Schaffung eines Stillgewässers als Lebensraum für bedrohte Amphibien und Reptilien. Die Sondierschlitze werden über den Winter offen gelassen, um die Bodenbeschaffenheit zu beobachten.

Biodiversität im Siedlungsraum

Die Bruten und Niststandorte von Seglern, Schwalben und Dohlen sind bundesgesetzlich geschützt. Im Kanton Zürich besteht eine Inventarpflicht für Segler und Schwalben, für die Dohlen ist eine Inventarisierung empfohlen. Die Nistplätze von Gebäudebrütern sind zu erhalten und die Vögel und Bruten zu schützen.

Mit Aufruf zur Mitarbeit beim Gebäudebrüter-Inventar in den NaG vom 22. April 2021 wurden Mithilfe von zwei freiwilligen Mitarbeiterinnen diverse Standorte in der Gemeinde gefunden. Diese Standorte sollen ins neue kommunale Gebäudebrüter-Inventar aufgenommen und im Jahr 2022 festgesetzt werden. Zu diesen bekannten Standorten wurden mögliche weitere Standorte eruiert um die Gebäudebrüter zu fördern. Mit den entsprechenden Liegenschaftenbesitzer wird anfangs 2022 durch die Gemeinde Kontakt aufgenommen.

Die gemeindeeigenen Grünflächen bei der Milchhütte, der Asylunterkunft sowie beim Pumpwerk und Regenrückhaltebecken Stogelwis sollen mittels Blumenwiese, einheimischen Wildsträuchern und Stauden neu angepflanzt und entsprechend biologisch sinnvoll aufgewertet werden. Die Ausführung ist für im Frühling 2022 geplant.

Biodiversität im Landwirtschaftsgebiet

Durch das Vernetzungsprojekt wurden bereits viele Projekte im Landwirtschaftsgebiet umgesetzt. Daher werden die Projekte in den anderen Handlungsfeldern priorisiert.

Biodiversität im Wald

Die Eiche neben dem Armbrustschützenhaus soll nicht gefällt werden, sondern als Habitatbaum erhalten bleiben. Aus Sicherheitsgründen werden einige Äste in der Krone in diesem Winter entfernt.

Ebenfalls diesen Winter sollen die Waldgebiete vom Kirschlorbeer und Drüsigen Springkraut so gut wie möglich befreit werden.

Im Weiteren könnte im Breitenstudenwald ein möglicher Standort für die Schaffung eines Teichs auf dem Waldgrundstück der Gemeinde sein. Die Detailabklärungen werden im kommenden Jahr an die Hand genommen werden.

Artenschutz und -förderung

Auf dem Landwirtschaftsland im Gebiet Furen hat im Jahr 2019 ein Kiebitz gebrütet. Der im Kanton Zürich sehr seltene Brutvogel brütet in lückigen Riedwiesen, Äcker und Brachen. Nun wurde im letzten September/Oktober eine Brache mit 75 Are im Gebiet Lochacher geschaffen, um weitere Kiebitze anzulocken.

Invasive Neobiota

In den NaG wurden Beiträge über die Quaggamuschel (27.05.2021), das Berufkraut und den Arbeitseinsatz in der Schule Breiti (01.07.2021) sowie über die Goldruten (12.08.2021) publiziert. Zudem wurden individuelle Schulungen für die Werkhof- und Hauswartungsmitarbeiter wie auch einen Vortrag für Interessierte, welche die ASUG organisierte, durchgeführt. Die bekämpfungspflichtigen Neophyten wurden im GIS nachgeführt sowie diverse Gespräche und Beratungen geführt.

Für die kommenden drei Jahre soll ein Konzept ausgearbeitet werden welches definiert, wie und in welchem Umfang die bestehenden Massnahmen weitergeführt werden sollen (Gemeindeeigene Flächen, Beratung, NaG, Schulungen, Kontrollen, Information etc.).

Förderung des Naturverständnisses

Auf der Gemeindehomepage hat die Biodiversität einem eigenen Reiter erhalten. Zudem wurden die vier bereits genannten Artikel in den NaG publiziert. Die Planung eines möglichen Schulgartens ist ebenfalls am Laufen.

Der Gemeinderat bedankt sich bei allen Akteuren für ihre engagierte Mitarbeit, die zahlreichen Ideen und freut sich auf weitere Projekte, die in den kommenden zwei Jahren geplant und umgesetzt werden können.

Abteilung Hoch- und Tiefbau

Die Dohle
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