Hochstamm-Obstgarten und extensiv genutzte Wiese
Im Espach in Greifensee wurde 2022 im Rahmen der Biodiversitätsstrategie der Gemeinde ein kleiner Obstgarten durch die Anlage einer Wildblumenwiese aufgewertet.
Bis im Jahr 1950 wuchsen noch 15 Millionen Hochstamm-Obstbäume in der Schweiz. Ihre Anzahl nahm über die letzten Jahrzehnte jedoch drastisch ab. Heute sind es schweizweit noch knapp 2,3 Millionen. Viele Hochstamm-Obstbäume wurden aufgrund der staatlichen Rodungsprämien gefällt, fielen der Ausdehnung des Siedlungsgebiets zum Opfer oder wurden durch produktivere Niederstamm-Obstanlagen ersetzt. Dies hatte schwerwiegende Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen. Auch in der Gemeinde Greifensee hat die Anzahl Hochstamm-Obstbäume stark abgenommen. Die folgenden Luftbilder von 1946 vermitteln einen Eindruck, wie viele Bäume es einst in Greifensee gab:
Dort wo Hochstamm-Obstgärten heute noch (oder wieder) bestehen, wird die darunterliegende Vegetation oft intensiv durch Mahd oder Beweidung genutzt. Insbesondere für seltenere Vögel und Insekten sind diese Obstgärten nur eingeschränkt nützlich, da sie neben den Obstbäumen auch auf einen blütenreichen Unterwuchs zur Nahrungssuche angewiesen sind. Im Espach (Lage) wurde daher ein kleiner Obstgarten durch die Anlage einer darunterliegenden Blumenwiese aufgewertet. Diese bietet in Zukunft Nahrung und Versteckmöglichkeiten für Vögel und Insekten.
Im Falle einer extensiven Unternutzung können erhöhte Mäusepopulationen eine Herausforderung darstellen. Die Förderung von Kleinprädatoren wie Wiesel oder Greifvögel und ein geeigneter Wurzelschutz helfen dabei, nachhaltige Schäden zu vermeiden.
Vogelarten und Insekten, die auf Obstbäume und extensive Blumenwiesen angewiesen sind, können nicht nur im Landwirtschaftsgebiet gefördert werden, sondern auch im eigenen Garten. Laden Sie die Natur mit der Pflanzung eines Obstbaumes oder der Anlage einer Wildblumenwiese zu sich nach Hause ein.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie unter folgenden Links: