28. August 2025
Vor zwei Jahren wurde im Rahmen der Biodiversitätsstrategie ein ökologisches Aufwertungsprojekt am Schwerziweg realisiert. Nachdem die Fläche anfänglich nur spärlich bewachsen war, präsentierte sie sich dieses Jahr als Blütenmeer für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und war eine Augenweide für Spaziergängerinnen und Spaziergänger. Auch der gefährdete Laubfrosch als Zielart des Projektes konnte im neu angelegten Weiher beobachtet werden.

Im Sommer 2023 wurden am Schwerziweg neben dem Friedhof Awandel eine wechselfeuchte Magerwiese und ein Weiher angelegt. Basierend auf dem spärlichen Bewuchs in der Anfangsphase fragten sich Besucherinnen und Besucher: «Wird hier jemals etwas wachsen?» Nun erobern Pflanzen und Tiere Schritt für Schritt die neu gestaltete Fläche und laden zum Beobachten ein.

Die Entwicklungskraft der Natur ist faszinierend. Waren in den Jahren 2023 und 2024 nur wenige Pflanzen und Tiere auf der Fläche zu beobachten, sah das Bild dieses Jahr ganz anders aus. Wer zwischen April und September auf dem Schwerziweg spazierte, konnte sich, je nach Jahreszeit, an einer Farbenpracht von gelb, weiss bis violett erfreuen.

Fläche direkt nach Begrünung
Die Aufwertungsfläche kurz nach Fertigstellung im Sommer 2023. Die (noch) kargen Rohbodenflächen wurden mit Schnittgut einer Magerwiese begrünt.
Fläche im Mai
Die Aufwertungsfläche im Frühling 2025. Der Wundklee (in Gelb im Vordergrund) und die Margariten (weiss im Hintergrund) sind in voller Blüte.
Im Frühsommer 25
Die Aufwertungsfläche im Frühsommer 2025. Es blühen zahlreiche Pflanzenarten. Darunter auch Arten, die in der Schweiz auf der Roten Liste stehen.
Weiher im Herbst 2025 mit Teufelsabbiss
Die Aufwertungsfläche im Spätsommer 2025. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss und der Wasserdost im Vordergrund sind Insektenmagnete und hüllen das Gewässer in ein blauviolettes und rosa Kleid.


Auf der Fläche blühen nach drei Jahren zahlreiche Pflanzenarten. Darunter Arten wie das Grosse Flohkraut (Pulicaria dysenterica), das in der Schweiz auf der Roten Liste steht.

Gewächs Teufelsabbis
Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis): Eine der wenigen üppig blühenden Pflanzen in unseren Feuchtwiesen im Spätsommer und Herbst und damit eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten.
Grosses Flohkraut
Grosses Flohkraut (Pulicaria dysenterica): Gilt gemäss der Roten Liste in der Schweiz als «potenziell gefährdet».
Tausendgüldenkraut
Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea): Bietet nicht nur für den Menschen einen attraktiven Anblick, es findet auch reicher Insektenbesuch statt, u.a. durch Falter.
Pracht-Nelke
Pracht-Nelke (Dianthus superbus): Ihr zarter und süsslicher Duft überzeugt neben Bienen, Hummeln und Schmetterlingen auch Parfumhersteller.


Wer im April und Mai abends auf dem Schwerziweg unterwegs war, konnte dem Ruf des Laubfrosches (Hyla arborea) und dem Gesang der Maulwurfsgrille lauschen. Der Laubfrosch gilt gesamtschweizerisch gemäss Roter Liste als «stark gefährdet» und ist eine Zielart des Aufwertungsprojektes. Dass er so schnell den Weg in das neue Gewässer gefunden hat, ist erfreulich und zeigt, wie mittels einer gezielten Vernetzung von Biotop-Trittsteinen gefährdeten Arten auf die Beine (oder Haftscheiben) geholfen werden kann.

Junger Laubfrosch
Der Laubfrosch (Hyla arborea ) wird 3 bis 5 cm gross und braucht fischfreie, besonnte Kleingewässer, die von extensiv bewirtschafteten Feuchtlebensräumen umgeben sind. Durch die Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen ist er ein begnadeter Kletterer und kann als einzige Amphibienart Mitteleuropas auch in Gebüschen und Bäumen gefunden werden.


Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Fläche in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird. Nutzen Sie die neue Sitzbank, um eine Pause einzulegen und an einem warmen Frühlingsabend den Laubfröschen und den Maulwurfsgrillen zu lauschen. Wer weiss, vielleicht vernehmen Sie aus den Rufen und dem Gesang das ein oder andere Dankeschön an die Bevölkerung von Greifensee, die mit dem Kredit für die Biodiversitätsinitiative den neuen Lebensraum und damit die entstehende Artenvielfalt ermöglicht hat.